Ktipp Notakku Test 08

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Hier finden Sie vollständige Informationen zum neuen Notakku Test aus dem Ktipp vom 18.6.2008.

Da ist auch Alphonse ganz begeistert:

Eifach super kuuuul diese Notakkus! Jetscht kann ich eifach drauflos schwätzen auch wenn wir unterwegs sind, im Auto, beim Spazieren oder im Kaffee und muss nicht mehr immer Angscht haben, dass plötzlich meine Batterien leer sind und nichts mehr geht. Nein, jetscht nehme ich eifach einen (oder zwei) Notakkus mit und kann mich überall sofort wieder aufladen - und weiter geht die Reportage! Nur der Onkel Rolf meckert: "da haben wir ja nie mehr Ruhe vor deinem ewigen Geschnurre!". Der wird wirklich langsam alt.

Wir kennen es alle: im dümmsten Moment beginnt es zu regnen, kocht die Milch über, spritzt der Ketchup auf das Hemd oder sind die Akkus leer. Wenigstens gegen Letzteres ist Hilfe nah, man kauft sich einen Notakku , - aber welchen? Dieser Frage ist der Ktipp nachgegangen (Nr. 12 vom 18. Juni 2008 Seite 4), hier finden Sie vollständige Informationen zum diesem Test.

Die Testgeräte werden anschliessend kurz vorgestellt und erklärt was und wie getestet wurde mit der Darstellung der Testresultate. Eine ausführliche Präsentation der einzelnen Notakkus mit den zugehörigen Messdiagrammen finden sich auf speziellen Seiten:

Travel Kit (1)   Mobile (2)   Swissbatteries (3)   DIS (4)   APC (5)   Varta (6)  

Zuallererst jedoch kommt der Schluss, persönliche Tips und Kommentare des Testers (Dr. Rolf Zinniker) welche jedermann rasch und unkompliziert ins Bild setzen sollen was bei Kauf und Einsatz von Notakkus wichtig ist.

Tips für den Anwender

Kommentar

Die Testgeräte (Notakkus)

Übersicht über die Geräte

Das folgende Bild zeigt alle Notakkus mit der im Test verwendeten Nummerierung, alle im gleichen Massstab. Dadurch ist ein direkter Vergleich der Grössen möglich.


Nr. Gerät Fr. Gewicht Masse [mm] Akku LED Ad Bemerkungen
1 Travel Survival Kit 109 115g62x100x16 Li-Ion 1 (1) 7 ohne Wandler
2 Just Mobile 37 75g35x70x24 Li-Ion 3 Akku standard Rundzelle
3 Swissbatteries 38 98g65x37x18 2xAA NiMH 1 LED Lampe, Ladegerät
4 DIS Charger Mate 58 8563x74x15 Li-Pol 42 5 / 6 V wählbar
5 APC Mobile Power Pack 90 105100x65x14 Li-Pol 4 Leuchtband Anzeige
6Varta USB Charger 75 115g (2)80x120x30 4xAA NiMH 44 Ladegerät AA und AAA
(1) LED rot/grün     (2) zusätzlich ca 120g für 4 AA Zellen

In der vorstehenden Tabelle bedeuten:

Kommentar

Besonders handlich sind die Notakkus 2, 3 und 4.

Swissbatteries.(Nr. 3) gewinnt vor Nr. 5 den Preis für den elegantesten Design und ist mit dem fast günstigsten Preis ein guter Kauf. Ist speziell für das Laden von Handys ausgelegt und weniger für den Anschluss von USB-Geräten (was aber natürlich trotzdem geht!).

Notakku 6 (Varta Digital USB Charger) ist auch ein vollwertiges Ladegerät für 1 bis 4 NiMH Akkus der Standardgrössen AA und AAA (in beliebiger Kombination!). Deswegen ist er relativ gross und schwer aber man kann sich für die Ferien ein zusätzliches Ladegerät ersparen.

Zu den Geräten 1, 3 und 6 wird ein 12V Adapter für die Ladung im Auto mitgeliefert, zu allen mit Ausnahme von Nr.2 auch ein Steckernetzgerät für die Aufladung ab Steckdose (universal 100 bis 240V).

Bei allen Notakkus muss man sich vergewissern, dass die notwendigen Adapter zum laden von Geräten mit anderen als USB-Anschlüssen (sehr viele Handys) vorhanden sind. Bei den Notakkus Nr. 2, 4 und 6 wird je eine mehr oder weniger grosse Auswahl mitgeliefert, zu allen kann man Adapter als Zubehör separat kaufen.

Alle Notakkus mit Ausnahme von Nr. 1 verfügen über einen internen Spannungswandler (DC/DC Converter) welcher die Akkuspannung auf die für einen USB-Anschluss verlangten 5V transformiert. Bei Nr. 1 ist der Ausgang direkt mit dem Akku verbunden, die Ausgangsspannung schwankt je nach Ladezustand im Bereich von 3 bis 4 Volt (siehe Ausgangscharakteristik). Die USB-Norm wird damit deutlich nicht erfüllt und der Einsatzbereich ebenso deutlich eingeschränkt.

Tests und Resultate

1. Ausgangsleistung

Zur Messung der im Betrieb wichtigen Ausgangsleistung wird der Ausgang des Gerätes mit einem konstanten Strom (über eine elektronische Stromsenke) belastet bis der interne Akku vollständig entladen ist. Dabei wird der Verlauf von Spannung, Strom Temperatur (Gerät und Umgebung) in Intervallen von 60 Sekunden aufgezeichnet. Die Messresultate (U, I) werden graphisch dargestellt und daraus die am Ausgang entnommene Kapazität und Energie berechnet. Diese Werte können auf eingebauten Akkus hochgerechnet werden.

Da alle Notakkus über einen USB-Anschluss verfügen und für die Speisung von USB-Geräten empfohlen werden, ist es nacheliegend, den Laststrom gleich dem maximalen USB-Speisestrom von 500mA zu wählen.

Die folgende Tabelle zeigt die Resultate des Tests der Ausgangsleistung. Alle Notakkus wurden im Test mit einem konstanten Strom von 500mA entladen. Bei der Beschreibung der einzelnen Geräte sind jeweils die Entladekurven aufgezeichnet.

  Nr.   Kurz   U [V]     Zeit [h]   Co [Ah]   Eo [Wh]     Ca [Ah]     Ea [Wh]     Cd [mAh]     Ca/Cd  
1 Travel 3.40 6.733.39 11.50 3.39 11.50 3500 1.00
2 Mobile 5.00 2.78 1.39 6.95 2.27 11.36 2200 1.03
3 Swiss 3.96 1.72 0.72 2.86 1.32 5.24 2100 0.63
4 DIS 5.43 2.44 1.32 7.17 2.34 12.72 2800 0.84
5    APC   5.00 3.48 1.74 8.70 2.61 13.06 2000 (5) 0.87
6Varta 5.00 3.57 (2) 1.79 8.90 2.92 14.54 2700 1.08
Übersicht der Testresultate für die Ausgangsleistung bei 500mA Konstantstrombelastung.

In der vorstehenden Tabelle bedeuten:

Da die Akkus von Handys (wohl die häufigsten Kunden eines Notakkus) typisch über Kapazitäten von 600 bis 900 mAh verfügen, können diese mit den Notakkus 1 (3) bis 4 mal (1) auf- oder mindestens nach- geladen werden.

2. Ausgangscharakteristik

Die Ausgangscharakteristig beschreibt den Zusammenhang zwischen Ausgangsstrom und Ausgangsspannung. Sie wird gemessen indem für eine Reihe von Ausgangsbelastungen (mit Widerstandsdekade eingestellt) Ausgangsstrom und zugehörige Ausgangsspannung gemessen werden. Die folgende Graphik zeigt die Ausgangscharakteristik aller Notakkus in voll geladenem Zustand.


    Ausgangscharakteristik im voll geladenen Zustand.

Geräte G2, G5 und G6: Die Spannung sinkt bei zunehmendem Strom nur wenig ab. Sobald der jeweilige Maximalstrom überschritten wird schalten die Geräte zu ihrem Schutz die Ausgangsspannung ab. Diese 3 Geräte arbeiten mit einem modernen Spannungswandler-IC.

Gerät 3: Die Spannung sinkt bei zunehmendem Strom deutlich ab, unterhlalb 3V bricht sie zusammen. Da die beiden internen NiMH Akkus zusammen nur eine Spannung von 2.4V erzeugen, ist der Spannungswandler zur aufwärts Transformation auf 5V deutlich mehr gefordert als bei G2, G5 und G6.

Gerät G4: Hier steigt die Spannung mit zunehmendem Strom zuerst stark an um nachher noch stärker abzufallen. Diese Charakteristik kann gewollt sein: ältere handys (wobei 3 Jahre schon alt bedeuten) prüfen beim Anschluss der Ladequelle ob deren Spannung im Bereich von z.B. 6 bis 8V liegt und der Ladestrom auf z.B. 200 bis 600mA begrenz ist. Es ist jedoch auch möglich, dass dieses Verhalten das Resultet der Verwendung eines mediokren Spannungswandlers ist, was jedoch die Anwendung nicht behindern dürfte.

Die Geräte 1 (mit reduzierter Spannung), 2 und 5 können einen sehr hohen Ausgangsstrom von mindestens 1.5A liefern. Dieser kann im normalen Einsatz als Notakku nicht ausgenützt werden, spezielle Anwendungen (Bastler!) könnten davon jedoch profitieren.

3. Leistungsaufnahme der Netzgeräte im Leerlauf

Leider werden gewohnheitsmässig viel zu oft Netzgeräte in der Steckdose belassen bis zur nächsten Verwendung. Diese konsumieren auch im Leerlauf (nichts daran angeschlossen) einen Strom und damit elektrische Leistung. Diese wird von den Herstellern mit der Zeit laufend reduziert. Für alle Netzgeräte wurde die Stromaufnahme im Leerlauf gemessen und daraus der Leistungsverbrauch berechnet. Die Resultate sind zwar sehr unterschiedlich jedoch durchaus erfreulich und in der folgenden Tabelle dargestellt.

  Nr.   Kurz   I [mA]     P [W]   Ej [kWh]
1 Travel 7.3 1.68 14.7
3 Swiss 1.3 0.3 2.6
4 DIS 8.06 1.85 2.6
5    APC   7.3 1.68 17.7
6Varta 1.3 0.3 2.6
Netzgeräte im Leerlauf.

In der vorstehenden Tabelle bedeuten:

Der Anwender kann sich auch leicht selbst über den Stromverbrauch eines Netzgerätest ein Bild machen, die besten erwärmen sich kaum, die schlechteren immerhin spürbar, wenns richtig warm wird ist es gar nicht gut.

Jedes Netzgerät, auch diese, soll ausgesteckt werden, wenn es nicht benützt wird.

4. Ladecharakteristik

Die Ladecharakteristig beschreibt den Zusammenhang zwischen Eingangsstrom und Eingangsspannung an den Notackus während diese geladen werden. Die graphische Darstellung U = f(I) ist die Ladecharakteristik. Daraus kann gesehen werden, wie rasch und gut die internen Akkus geladen werden. Besonders für die am Meisten verwendeten Lithium-Ionen (bzw. Li-Polymer) Akkus bestehen verbindliche Richtlinien der Hersteller, wie die Ladung zu erfolgen hat. Die gemessenen Ladecharakteristiken finden sich bei der Beschreibung der einzelnen Notakkus.

5. Praxistest

Im praxistest geht es darum, mit einer reihe von repräsentativen Geräten zu prüfen ob diese an den Notakkus angeschlossen werden können, ob eine Ladung daraus möglich ist sowie wie voll und oft ihre Akkus geladen werden können. Aus Zeitmangel konnte dieser Test leider nicht ausgeführt werden.

6. Ladungserhaltung

Bei den Notakkus mit Spannungswandler (alle ausser 1) entlädt dieser auch ohne angeschlossenes Gerät den Akku mehr oder weniger rasch. Deshalb sind einige mit einem Schalter zum Ausschalten versehen (Nr. 2, 4, 6). Vergisst man jedoch auszuschalten oder der Schalter verstellt sich unbeabsichtigt (bei zwei Nr. 2 und 4 leider sehr leicht möglich), so können die Akkus relativ rasch entladen werden. Aus Zeitmangel konnte dieser Test nicht ausgeführt werden.



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Last Revision 25.6.08
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Beschreibung der einzelnen Notakkus:
Travel Kit (1)   Mobile (2)   Swissbatteries (3)   DIS (4)   APC (5)   Varta (6)  

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